Dristal

Wolitzen und Grundalm

Dristal

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Die G´schicht dahinter:

Die Bauern in Kirchheim lebten über Jahrhunderte weitgehend autark. Alle lebensnotwendigen Güter wuchsen auf den Äckern sowie in den Ställen heran und jeder noch so kleine Flecken fruchtbaren Landes wurde genutzt. Dennoch fehlte es an den für die Viehzucht im Amt Kirchheim notwendigen Weiden, wie sie beispielsweise die Bauern in St. Oswald im almenreichen Berggebiet besaßen.

Aus diesem Grund erhielten die Kirchheimer  im 15. Jahrhundert von ihrer Herrschaft leihweise ein großes Almgebiet (Wolitzen und Grundalm), das sich zwischen Pfannnock, Mallnock bzw. Klomnock befand und für dessen Nutzung sie Abgaben zu leisten hatten. Die Jesuiten beispielsweise ließen sich eine Zeit lang den Weidezins in Schmalz entrichten. Für die 37 Pferde, 385 Kühe und 75 Kälber, die in der Grundalm sömmerten, mussten 956 Pfund Zins- und Almschmalz abgeliefert werden (ein Pfund entspricht rund 560 Gramm).

Zwei Almmeister überwachten den Weidebetrieb und sorgten für die Einhaltung strenger Vorschriften. Bei Vergehen mussten die Bauern zwei Golddukaten Strafe zahlen oder sie verloren das Recht, Vieh aufzutreiben. Beinahe jeder Kirchheimer Bauer besaß eine Sennhütte auf der Grundalm. Erst als zu Zeiten der Monarchie ein Pferdegestüt auf Teilen der Alm errichtet wurde, mussten die vielen Almhütten dem heute noch bestehenden Almgehöft weichen.

Kein Wunder also, dass der Verbindung von St. Oswald über die Brunnachhöhe in das Almgebiet eine gewisse Bedeutung zukam. Dieser sogenannte Dristall-Weg existiert heute noch. Über ihn treiben die Bauern jedes Frühjahr das Weidevieh auf die Wolitzen bzw. Grundalm und im Spätsommer wieder retour.

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